Der Claus-Köpcke-Preis, jährlich ausgelobt für besondere Verdienste zum Wohle der sächsischen Schmalspurbahnen, hat einen neuen Preisträger. Unter den zahlreichen Vorschlägen aus dem letzten Jahr stach ein Projekt besonders hervor, zu diesem Entschluss kamen die Kuratoriumsmitglieder. So überreichte die Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen heute in Jöhstadt den Vereinen Schwarzbachbahn e.V., IG Verkehrsgeschichte Wilsdruff e.V., IG Preßnitztalbahn e.V. und dem Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen e.V den Claus-Köpcke-Preis 2016 für das Gemeinschaftswerk Sächsischer IK-Zug. Traditionell fand die Preisverleihung beim Vorjahressieger statt. Die Festveranstaltung zum 125jährigen Bestehen der Preßnitztalbahn am 1. Juni bot dafür den passenden Rahmen.
Das Besondere bei diesem Preisträger ist, dass sich verschiedene Wagen-Eigentümer zusammen taten, um gemeinschaftlich ein einmaliges Projekt zu stemmen. „Sowas geht nur in Sachsen!“, betonte Dr. Andreas Winkler, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. So wurden sieben zweiachsige Wagenraritäten detailverliebt wiederhergerichtet und sind seit August 2016 gemeinschaftlich als IK-Zug auf den sächsischen Schmalspurbahnengleisen im Sonderverkehr unterwegs. Jeder einzelne Wagen ist besonders, aber zusammen als IK-Zug sind sie außergewöhnlich. Die Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH als Initiator des Projektes hat den Doppelwagen 25k und 8k gemeinsam mit dem Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen e.V. für den IK-Zug aufgearbeitet. Den Gepäckwagen 1495k steuerte der Schwarzbachbahn e.V. bei. Die zwei „Bänkelwagen“, das sind Güterwagen die mit einfachen Holzbänken zu Personenwagen umfunktioniert wurden, brachten die IG Preßnitztalbahn e.V. (offener Güterwagen 4333k) und ein Privateigentümer (Güterwagen 1531k) ein. Mit dem Personenwagen 107k leistete die Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen ihren Beitrag. Der Wagen war der erste 2. Klasse-Sitzwagen mit 750 mm Spurweite. Ein weiterer zweiachsiger Wagen, der Personenwagen 235k, der IG Verkehrsgeschichte Wilsdruff e.V. komplettierte den am 05.08.2016 am Bahnhof Bertsdorf eingeweihten Zug.
Dank dieser Partner können die kommenden Generationen authentisch erleben, wie ein Personenzug der ersten Epoche der sächsischen Schmalspurbahngeschichte aussah. Gezogen werden die Waggons von der legendären IK Nr. 54. Die I K ist die erste sächsische Lokomotivgattung und die Nummer 54 der originalgetreue Nachbau von 2009. Nach acht Dienstjahren steht ab dem Herbst die erste Hauptuntersuchung an. Wie lange die Lok dann pausieren muss, hängt maßgeblich an der Finanzierung. Zur Deckung der sechsstelligen Kosten für solch eine Untersuchung ist jede Spende herzlich willkommen.
Den IK-Zug können Interessierte noch bis zum 5. Juni bei der Preßnitztalbahn im Einsatz sehen. Bis zum Fristablauf der Lok sind noch weitere Termine geplant: 30.07.2017 und 05./06.08.2017 auf der Zittauer Schmalspurbahn; 26./27.08.2017 Teile des IK-Zuges auf der Schwarzbachbahn; 09/10.09.2017 auf der Döllnitzbahn.
Spendenkonto für die IK Nr. 54 der Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen:
IBAN: DE24 1203 0000 1020 1953 58, BIC: BYLADEM1001
Bank: Deutsche Kreditbank AG, Verwendungszweck: IK Nr. 54