Lokomotiven der Stiftung

IV K 99 604

Die sächsische Schmalspurlokomotive 99 604 ist als original erhaltene Altbaulokomotive eine besondere Vertreterin der legendären Gattung IV K. Nachdem diese Lok über 36 Jahre fern der Heimat war, kehrte sie am 18.01.2007 dank einer Vereinbarung mit der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) wieder dorthin zurück, wo sie viele Jahrzehnte im Streckendienst eingesetzt war. Die DGEG erwarb 1970 die Lok von der Deutschen Reichsbahn und hat sie so vor dem Schneidbrenner bewahrt. Mustergültig gepflegt blieb so ein Fahrzeug erhalten, dass noch im ursprünglichen Zustand im SSB Schmalspurbahnmuseum in Radebeul Ost zu bewundern ist. Die IV K 99 604 verließ im Oktober 1914 die Fabrikhallen von Richard Hartmann in Chemnitz mit der Fabriknummer 3792. Ihre Anlieferung erfolgte am 07.10.1914 in Kirchberg/Sachs. Von der Kgl. sächs. Sts. E. B. erhielt sie die Betriebsnummer 194. Bei der DRG erhielt sie ab 1925 die Betriebsnummer 99 604.

Kirchberg blieb sie bis 1940 treu. Danach kam sie von 1941 bis 46 in Eppendorf zum Einsatz. Von 1949 bis 1952 gehörte sie zum Lokbahnhof Oberwiesenthal. Die folgenden drei Jahre war sie wieder auf der WCd im Einsatz bevor sie von 1955 bis 1958 in Jöhstadt, Mügeln und Sayda tätig wurde. Eine weite Reise für die 99 604 stand 1959 an. Sie gelangte auf die Insel Rügen zur Einsatzstelle Putbus und half hier bis 1962 aus. Zurück in Sachsen wurde Mügeln bis Mai 1966 ihre neue Heimat. Danach gelangte sie noch einmal zurück ins Erzgebirge und verbrachte ihre letzten Dienstjahre in Oberrittersgrün.

Hier stand sie bis zum 26.08.1968 im Einsatz. Nach kurzer Abstellzeit brachte man sie zurück nach Kirchberg zur äußerlichen Aufarbeitung. Grund dafür war der Verkauf der 99 604 an die DGEG, welcher am 20.06.1970 vollzogen wurde. Sie wurde in den Eisenbahnmuseen Viernheim/Weinstraße und Bochum-Dahlhausen ausgestellt.

Nach 36 Jahren in der Ferne gelang es dem VSSB e. V. im Jahre 2006, die Lok zurück nach Sachsen zu holen. Am 18.01.2007 traf sie in Radebeul Ost ein und fand hier einen würdigen Platz im SSB-Schmalspurbahnmuseum Radebeul.

Die 99 604 ist eine von drei erhalten geblieben Altbau IV K.

Technische Daten:

Baujahr:1914
Gattung:K 44.8
Länge über Puffer:9000 mm
Höhe über SO:3150 mm
Gewicht:23,5 t
Geschwindigkeit:30 km/h
Art der Steuerung:Heusinger außenliegend
Kesseldruck:15 bar
Kohlevorrat:1,02 t
Wasservorrat:2,4 m³
Bremse:Körting-Saugluft- und Heberleinbremse

Stationierungen von 1914 bis 1968:

Kirchberg, Oberwiesenthal, Jöhstadt, Mügeln, Sayda, Putbus, Oberrittersgrün

IV K 99 606

Am 14.10.2005 holte der VSSB die IV K, welche fast 13 Jahre nur in einem Freigelände im DB Museum in Nürnberg untergestellt werden konnte, nach Sachsen zurück.

Die IV K 99 606 mit der Fabriknummer 3907 verließ die Chemnitzer Werkhallen von Richard Hartmann im Jahr 1916. Ihr Preis betrug 43 653,- Mark. Die Anlieferung der neuen Lok erfolgte 27.09.1916 im Lokbahnhof Lommatzsch. Von den Kgl. sächs. Sts. E. B. erhielt sie die Betriebsnummer 196. In Lommatzsch blieb sie bis 1919 und kam dann für zwei Jahre nach Thum. Danach kam sie wenige Monate in Hohnstein in der Sächsischen Schweiz zum Einsatz. Von dort kehrte sie 1923 nach Thum zurück. Hier erhielt sie von der DRG auch die neue Betriebsnummer 99 606. 1926 ging es dann wieder nach Lommatzsch bis im September 1933 die Umsetzung der 99 606 nach Mügeln erfolgte. Hier blieb sie bis 1939 und kam dann nach Schönheide, wo sie bis zum Jahresende 1944 Dienst tat. Nach einem zweijährigen Einsatz in Oberrittersgrün gehörte sie ab Neujahr 1947 bis Mai 1949 zur Lokeinsatzstelle Sayda. Im Anschluss daran führte ihr Weg zurück nach Hohnstein. Hier blieb sie bis zur Streckenstillegung 1951.

Nächste Station war das Bw Wilsdruff. Zwei Jahre kam sie dort u. a. im Triebwagenersatzverkehr in Einsatz bevor sie wieder in die IV K Hochburg Mügeln zurückkehrte. Bis Januar 1961 blieb sie dort und gab anschließend ein siebenmonatiges Gastspiel in Sayda. Danach stand sie für wenige Wochen wieder in Mügelner Diensten, ehe sie 1962 in Westerzgebirge nach Kirchberg kam. In die Kirchberger Zeit fällt auch die Großteilerneuerung bzw. der Neubau der 99 606 im Raw Görlitz. Dabei erhielt sie u. a. einen neuen Rahmen und einen neuen Kessel. Von der alten 99 606 wurden nur wenige Teile wiederverwendet. In Kirchberg und Schönheide an der WCd-Linie blieb sie bis zum Streckenende 1975. Ab 1970 trug sie ihre neue Betriebsnummer 99 1606-5.

Nach der Schönheider Zeit kam sie in Schönfeld-Wiesa, Jöhstadt und Wolkenstein zum Einsatz, ehe sie zum Jahresende 1986 in Freital-Hainsberg heimisch wurde. Unterbrochen wurde die Hainsberger Zeit nur durch ein einmonatiges Gastspiel im Herbst 1987 in Zittau. Danach gelangte sie wieder nach Freital-Hainsberg. 1993 erfolgte ihr Abtransport ins Verkehrsmuseum Nürnberg. Am 14.10.2005 wurde die Lok durch den Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e. V. (VSSB) vom DB Museum in Nürnberg in ihre sächsische Heimat zurück geholt und zunächst als Leihgabe in Carlsfeld stationiert. Am 02.12.2015 wechselte die 99 606 ihren Standort und wurde in die moderne Ausstellungs- und Fahrzeughalle der Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e. V. nach Jöhstadt gebracht.

Über die Wintermonate wird sie dort einer gründlichen Reinigung und optischen Aufarbeitung unterzogen. Danach verbleibt sie noch einige Monate dort und wird auch zum traditionellen Bahnhofsfest zu Pfingsten 2016 vor Ort zu besichtigen sein, bevor sie ab dem Sommer neben ihrer Schwesterlokomotive 99 604 im historischen Güterboden in Radebeul ihre Unterkunft für die nächsten Jahre haben wird.

Technische Daten:

Baujahr:1916/1964
Gattung:K 44.8
Länge über Puffer:9000 mm
Höhe über SO:3150 mm
Gewicht:23,5 t
Geschwindigkeit:30 km/h
Art der Steuerung:Heusinger außenliegend
Kesseldruck:15 bar
Kohlevorrat:1,02 t
Wasservorrat:2,4 m³
Bremse:Körting-Saugluft- und Heberleinbremse

Stationierungen von 1916 bis 1993:

u. a. in Lommatzsch, Hohnstein, Mügeln, Schönheide, Oschatz, Sayda, Wilsdruff, Kirchberg, Schönfeld-Wiesa, Jöhstadt, Wolkenstein, Freital-Hainsberg, Zittau

I K Nr. 54

Von 2006 – 2009 wurde im Freistaat ein einmaliges Projekt realisiert: der originalgetreue Nachbau von Sachsens erster Schmalspurlokomotive.

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